Alkohol begünstigt 7 Krebsarten
Auch kleine Mengen Alkohol mitverursachen Krebs. Besonders häufig löst Alkohol Brustkrebs bei Frauen aus. Aber auch andere Organe, die mit Alkohol in Berührung kommen sind erhöht krebsanfällig: Speiseröhre, Kehlkopf, Mund-Rachen-Bereich, Leber, Dickdarm und Rektum.
Die Forscherin Jenny Connor hat ihre Studie 2016 in der Zeitschrift addiction veröffentlicht.
Regelmässig im Herbst erscheinen Beiträge von Auftragsarbeiten der Alkoholindustrie, die Alkohol als gesund propagieren. Unabhängige Forscher wie Jenny Connor widersprechen diesen Aussagen deutlich.
Wirksame Prävention ist unbeliebt
Wenn Umwege nötig sind, man nicht jederzeit Alkohol kaufen kann und gute alkoholfreie Getränke zur Verfügung stehen, wird weniger Alkohol konsumiert.
Hohe Steuern auf Alkohol führen zu weniger Konsum. Je billiger Alkohol ist, umso mehr wird getrunken. Werbung wirkt! Und Werbeverbote wirken präventiv. Die Darstellung von Alkohol als Mittel dazuzugehören
Jede Abhängigkeit hat ihre eigene Geschichte
Selbst wenn Sie die Ursache der Alkoholabhängigkeit genau kennen, bedeutet das noch nicht den Beginn einer Besserung.
Um die Sucht zu verlassen, braucht es einen Entscheid des/der Betroffenen.
Sie möchten wissen warum, sie möchten verstehen, wie es dazu gekommen ist. Jeder Mensch hat eine andere Geschichte, die zur Suchtentwicklung führt. Unterschiedliche Voraussetzungen in verschiedenen Zusammensetzungen zu unterschiedlichen Zeiten führen zur Sucht.
Die Grundkomponenten sind: Individuelle Anteile
Vererbte und körperliche Dispositionen (Aggression, Depression, Sensibilität)
Traumatische Kindheitserlebnisse
Negatives Selbstwertgefühl
Schwierige Erfahrungen
Suche nach stimulierenden Anreizen und Neugier für neue Erfahrungen
Familieneinflüsse
Problematische Konstellation und Kommunikation in der Herkunftsfamilie
Mangel an beschützenden Faktoren und Unterstützungssystemen
Familiengeschichte
Zuviel oder zuwenig Kontrolle oder Grenzen in der Erziehung
Eltern als Vorbilder (Konsumenten oder Abhängige)
Übernehmen von Rollenmustern und Verhaltensstrategien
Soziales Umfeld
Schlechte Schulerfahrungen
Alkohol als Symbol für Rituale und Gruppenzugehörigkeit
Mangel an Perspektiven, Gefühl von „no future"
Verlust von traditionellem oder religiösem Rückhalt
Keine Antwort auf Sinn des Lebens
Kulturelle Trinkgewohnheiten
Positive Haltung der Gesellschaft gegenüber Alkohol
Die Substanz, die Wirksamkeit der Droge
Beruhigende und entspannende Wirkung
Substanz, um der Wirklichkeit zu entfliehen
Erhältlichkeit und günstige Preise
Alkoholpolitik und wirtschaftliche Interessen
Werbung
Alternative Getränke
Mangel an Prävention und Information
Alkohol verändert unsere Gefühle im Gehirn
Direkter Zugang zum Lustzentrum im Hirn
Alkohol wirkt direkt im Gehirn. Er verursacht ein Wohlgefühl und das Hirn speichert dies. Dopamin ist ein Transmitter im Gehirn und spielt es eine wichtige Rolle beim Lernen und wenn wir Lust verspüren, schütten wir Dopamin aus.
Am gleichen Ort im Gehirn sind wichtige Teile unserer Persönlichkeit gespeichert, dort, wo die Wirkung von Alkohol und Drogen sich entfalten. Drogen verstärken Lern- und Speicherprozesse indem die Verbindungen zwischen Neuronen verstärkt werden. Lernen und Gedächnisbildung basiert auf einem Mechanismus, der Langzeitpotenzierung genannt wird.
Sucht als biochemischer Prozess
Eine bedeutende Rolle spielt der Neurotransmitter Glutamat bei Rückfällen in die Sucht. Die Wissenschaftler vom Albert Einstein College of Medicine an der Yeshiva Universität, New York, stimulierten den Hippocampus im Gehirn von Ratten mittels elektrischer Ströme, worauf diese süchtig wurden. Die Untersuchung ergab, dass unter Stromeinfluss verstärkt Glutamat ausgeschüttet wurde. In einem weiteren Versuch wurde den Ratten vor der Stimulation ein Glutamatblocker verabreicht. Bei diesen Tieren blieb das suchtähnliche Verhalten aus.
Für Abhängige werden Medikamente eingesetzt. Naltrexon blockiert die Opiat-Rezeptoren auf den Nervenzellen des Belohnungszentrums und reduziert das Lustgefühl. Acamprosat wirkt auf den Glutamat-Haushalt im Hirn.
Der Trinker
Paul Cézanne malte le buveur / the drinker 1891. Der nachdenkliche Alkoholiker hat noch immer Hut und Anzug und ist nicht verwahrlost, wie es oft in dieser Zeit dargestellt wurde. (The Barnes Foundation)
Der Tag danach
Edvard Munch malte dagen derpä /the day after 1895. Mit allem Respekt gemalt, hat die Frau doch die Kontrolle verloren.
Der Absinth-Trinker
Édouard Manet stellte 1859 einen Absinth-Trinker dar.
(Ny Carlsberg Glyptotek, Kopenhagen)
deacademic.com
Die Absinth-Trinkerin
Degas Edgar, Gesichtsausdruck, Körperhaltung, das ganze Elend des Alkoholproblems